Montag, 24. Oktober 2016

Siglo de Oro

König Belsazer machte ein herrliches Mahl seinen tausend
Gewaltigen und soff sich voll mit ihnen. Und da er trunken
war, hieß er die goldenen und silbernen Gefäße herbringen,
die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem
weggenommen hatte, dass der König mit seinen Gewaltigen,
mit seinen Weibern und mit seinen Kebsweibern daraus trän-
ken. Also wurden hergebracht die goldenen Gefäße, die aus
dem Tempel, aus dem Hause Gottes zu Jerusalem, genom-
men waren; und der König, seine Gewaltigen, seine Weiber
und Kebsweiber tranken daraus. Und da sie so soffen, lobten
sie die goldenen, silbernen, ehernen, eisernen, hölzernen
und steinernen Götter.

Bitte den Samt nicht berühren! Er wird irreparabel beschädigt!


















Eben zu derselben Stunde gingen hervor Finger wie einer
Menschenhand, die schrieben, gegenüber dem Leuchter, auf
die getünchte Wand in dem königlichen Saal; und der König
ward gewahr der Hand, die da schrieb. Da entfärbte sich der
König, und seine Gedanken erschreckten ihn, dass ihm die
Lenden schütterten und die Beine zitterten. Und der König
rief überlaut, dass man die Weisen, Chaldäer und Wahrsager
hereinbringen sollte. Und er ließ den Weisen zu Babel sagen:
Welcher Mensch diese Schrift liest und sagen kann, was sie be-
deute, der soll in Purpur gekleidet werden und eine goldene
Kette am Halse tragen und der dritte Herr sein in meinem Kö-
nigreiche. Da wurden alle Weisen des Königs hereingebracht;
aber sie konnten weder die Schrift lesen noch die Deutung
dem König anzeigen. Darüber erschrak der König Belsazer
noch härter und verlor ganz seine Farbe; und seinen Gewal-
tigen ward bange.